Am 21. Februar 1901 fand im Gasthaus "Deutsches Haus" die Gründung der Sanitätskolonne des damaligen Militär-Vereins St. Georgen statt. Treibende Männer zur Gründung dieser Kolonne waren der St. Georgener Arzt Dr. Oskar Wintermantel und der Fabrikant Tobias Bäuerle, der Vorsitzende des Militärvereins.
Sofort nach der Gründung wurde durch Dr. Wintermantel eine zügige Unterrichtung der Mitglieder in Erster-Hilfe und Krankentransport begonnen. Noch im selben Jahr konnte eine entsprechende SChlußprüfung durchgeführt werden. Aus den Berichten über die folgenden Hauptversammlungen der Kolonne ergibt sich immer wieder, das ständig eine Vielzahl von Erste-Hilfe-Leistungen, Transporte in Krankenhäuser und Wachen bei verschiedenen Veranstaltungen durchgeführt wurden. Natüzlich wurde aus dem damaligen Selbstverständnis des Roten Kreuzes auch die Vorbereitung für die Hilfe bei bewaffneten Konflikten und in Katastrophenfällen nicht vernachlässigt.
Die Transportmittel, die dem Roten Kreuz St. Georgen damals zur Verfügung standen, waren äußerst bescheiden. Die Motorisierung hat sich erst allmählich nach dem 1. Weltkrieg durchgesetzt. Beachtenswert ist aber, dass schon relativ früh, nähmlich schon direkt nach dem 1. Weltkrieg auch Frauen als Helferinnen beim Roten Kreuz St. Georgen mitarbeiten.
Das 3. Reich ab 1933 verändert die Strukturen des Roten Kreuzes in ganz Deutschland. Es wird zentralisiert, straff militärisch geführt und dem herrschenden politischen System unterteilt. Das Aufgabengebiet der Rotkreuzhelfer*innen hat sich jedoch inhaltlich nicht verändert!
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs und der Naziherrschaft wird das Rote Kreuz durch die Alliierten verboten, da sie diese als Teil der ehemaligen Wehrmacht ansahen. Das Rote Kreuz verleirt dadurch auch den Schutz der Genfer Konvention und viele Helfer*innnen kommen in Kriegsgefangenschaft.
1946 wird von der damaligen französischen Besatzungsmacht die Neugründung des jetzt ganz zivilen Badischen Roten Kreuzes wieder erlaubt. Damit kann die Rot-Kreuz-Bereitschaft St. Georgen unter der Leitung von Dr. Erich Haas und dem Bereitschaftsführer Karl Karrais wieder neu entstehen. Dr. Haas hatte bereits 1935 das Amt von Dr. Wintermantel übernommen und war somit für die Aufgabe gut vorbereitet.
In den folgenden Jahren und bist heute erfolgt ein weiterer kontinuierlicherAufbau entsprechend den sich ständig ändernden Erfordernissen der Rotkreuzarbeit.
- Im Zeichen der Menschlichkeit -